
Rose aus dem Libanon Folge 19 - Erstausstrahlung: 04.10.1999
Tanja ist mit ihrer Familie und Felix in die alte Mühle gezogen. Alles scheint in bester Ordnung, doch dann finden sich Tanja und Freund Felix plötzlich an verschiedenen Fronten wieder, als er erfährt, dass ein Schiff, dessen Frachtvorgang von der Reederei Behrendt & Sohn (und damit von Tanja) bearbeitet wird, Giftmüll geladen hat. Tanja ist hin- und hergerissen zwischen der Loyalität ihrem Arbeitgeber gegenüber und dem Kampf der Clique gegen einen Umweltskandal.
​
Link zum best of-Video auf YouTube Folge auf YouTube anschauen
​
​
​
​
Keine Bildergalerie vorhandeN
​
Szenen-Transkript 1
T: Sag mal, weißt du, wo die braune Bürste ist?
F: Keine Ahnung. Aber guck doch mal in die rote Kiste hier. Das ist das ganze Zeug, was wir zuletzt mitgenommen
haben.
T: (findet sie nicht) Nee.
F: Aber dein Zimmer ist trotzdem saugemütlich.
T: Wenn mir jemand vor 'ner Woche gesagt hätte, dass ich mich in 'nem neuen Haus so wohlfühlen könnte, das hätte
ich auch nicht geglaubt. Auch wenn hier in der Mühle weniger Platz ist, aber -
F: Aber?
T: Ich fühle mich hier auch wohl wegen dir.
F: Oh.
​
​
Szenen-Transkript 2
T: Hey. Komm, nimm mich mal in den Arm!
(Felix drückt sie.)
Du?
F: Hm?
T: Ich hab mich gerade entschieden, den Job mit dem Frachter an Ulrike zurückzugeben.
F: Echt?
T: Hm.
F: Schade.
T: Wieso schade?
F: Naja, wegen der Frachtpapiere.
T: Das ist das Einzige, was dir dazu einfällt? Dass ich total fertig bin, weil ich mir seit Tagen die Hacken ablaufe
wegen diesem Scheißjob...
F: Nein, natürlich nicht. Mann, das ist nur - Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll. Vorhin bei dir im Büro ist mir das
schon wieder so aufgefallen. Ich weiß nicht, du schwebst da irgendwie so durch, durch diese ganzen teuren
Möbel, diese fetten Ledersessel. Und - du bist irgendwie blind geworden.
T: Das kann schon sein. Vielleicht ist das auch nicht der richtige Job für mich.
F: Nein, ich sage ja nur, dass man in der Chefetage vielleicht allzu schnell die Realität verliert.
T: Was quatschst du hier eigentlich dauernd von Chefetage? Seh ich so aus, als würde ich den Blick für die Realität
vergessen?
F: Kann doch sein.
T: Jetzt will ich dir mal was sagen. Du hast doch überhaupt keine Ahnung. Wann hast du denn in deinem Leben
schon mal acht Stunden am Tag gearbeitet, he?
F: Jetzt mach dich bitte nicht lächerlich!
T: Du machst dich doch lächerlich. Du hast doch überhaupt keine Ahnung. Du weißt doch überhaupt nicht wie das
ist.
F: Wenn das so ist, dann will ich das auch gar nicht wissen, wenn das das Business ist.
T: Ach ja?
F: Mann, Tanja, du bist völlig umgekrempelt.
T: Was?
F: Guck doch mal, was du anhast!
T: Und das sagst du mir jetzt? Du siehst mich jeden Morgen so aus dem Haus gehen. Und du meinst, jetzt ist der
richtige Augenblick, um mir sowas um die Ohren zu hauen, ja?
F: Kannst du dir vorstellen, dass ich mich vorher nicht getraut hab, dir das zu sagen?
T: Das ist doch unglaublich! Wir wohnen hier zusammen, wir teilen uns ein Zimmer, wir essen zusammen, wir
schlafen zusammen und du kriegst es nicht gebacken, mal deinen Mund aufzumachen?
F: Tanja, der Punkt ist, du bist nicht mehr die Alte!
T: Ja, das kann schon sein.
F: Du tust alles, was sie dir sagen, nur damit du keinen Ärger kriegst. Wo ist denn die Frau geblieben, die bei jeder
Ungerechtigkeit auf die Palme gestiegen ist? Wo ist diese Frau?
T: Jetzt will ich dir mal was sagen. Ich hab mich verändert, und das ist auch gut so. Und ich lass mich nicht von dir
als Drückeberger abstempeln. Und wenn du das mit dem Schiff meinst, das hab ich dir schon hundertmal gesagt.
Auch da würde ich kämpfen.
F: Würde?
T: Ja, würde ich, wenn ich davon überzeugt wäre. Aber ich lass mir nicht von dir die Arbeit vermiesen. Ich arbeite
nämlich zufällig gerne. Und natürlich tue ich da, was die Leute von mir verlangen.
F: Alles klar. - Dann kann man ja in den eigenen vier Wänden ganz groß rauskommen, was?
T: Du bist so bescheuert! Raus aus meinen eigenen vier Wänden!
F: Sowieso!
(Felix geht. Tanja sieht ihm vom Fenster aus nach.)
T: Felix?


_JPG.jpg)
